Floreana

Luftaufnahme: Floreana Die im Süden liegende Insel weist eine ganze Anzahl von Parasitärkegeln auf, die bis zu 640 m hoch sind. Ein zentraler Vulkan ist nicht zu erkennen, falls er existierte, ist er wahrscheinlich erodiert. Die letzte Eruption wurde 1813 beobachtet und fand im Inland der Insel statt. Die älteste Lava ist 1,5 Millionen Jahre alt, womit diese Insel zu den älteren des Archipels zählt.
Floreana ist eine der wenigen Inseln, die zwei Süßwasserquellen aufweisen kann, die von den Regenfällen der Garúa-Zeit gespeist werden. Diese Quellen waren sicher auch die Ursache für eine ganze Reihe von Besiedlungsversuchen, zuerst von Piraten, später von Walfängern, die 1793 das bis heute funktionierende Post Office einrichteten, noch später versuchten es Ecuadorianer, danach gab es ein Strafgefangenenlager, dann ein paar norwegische Siedler und schließlich die deutsche Familie Wittmer. Zu dieser Zeit gab es einige ungeklärte Todesfälle auf der Insel, über die Margret Wittmer das Buch Postlagernd Floreana schrieb. Die Familie Wittmer lebt bis heute auf Floreana und unterhält in der einzigen Siedlung Puerto Velasco Ibarra (ca. 100 Einwohner) eine kleine Pension.
Die Besiedlung und die eingeführten verwilderten Haustiere fügten der hiesigen Tierwelt großen Schaden zu. So starb bereits Ende des letzten Jahrhunderts die Floreana-Unterart der Galápagos-Riesenschildkröte aus. Auch Galápagos-Bussarde und Galápagos-Spottdrosseln sind heute nicht mehr anzutreffen. Landleguane existierten auf Floreana vermutlich nie.

Pflanzen:

Strandwinden, Sonnenwenden, Scaevola plumieri, Nolana galapagensis*, Balsambäume, Parkinsonien, Galápagos-Wandelröschen*, Galápagos-Passionsblume*, Scalesia villosa*, Lecocarpus pinnatifidus*, Baumopuntien*, Galápagos-Säulenkakteen*, Mangroven

Tiere:

9 Arten Darwinfinken*, Galápagos-Seelöwen*, Flamingos, Grüne Meeresschildkröte, verschiedene Seevögel, Rotschnabel-Tropikvögel, Gabelschwanzmöwen*, Stelzenläufer, Bahama-Enten, Stachelrochen, Yellow-Tailed Surgeonfishes, Yellow-Tailed Grunts, Harlequin Wrasses, Creole Fishes, Hammerhaie.

*=endemisch

Besuchspunkte:

Im Norden der Insel landet man an der Punta Cormorán an einem Sandstrand mit vielen grünen Olivinkristallen, Galápagos-Seelöwen und verschiedenen Seevögeln. Ein schmaler Pfad führt zunächst zu der hinter den Dünen liegenden Lagune mit Mangroven, Flamingos, Stelzenläufern und Bahama-Enten, danach geht es zu einem weißen Sandstrand, wo man Grüne Meeresschildkröten (November - Januar) und Stachelrochen beobachten kann.

Die Corona del Diabolo ist ein versunkener halboffenen Krater vor der Küste Floreanas und ein ausgezeichnetes Schnorchel- und Tauchrevier, jedoch wegen der starken Strömung nur für gute Schwimmer geeignet. Man findet hier eine artenreiche und bunte Unterwasserwelt. Bei einer Bootsfahrt um die Corona del Diabolo kann man die in den Felsen nistenden Rotschnabel- Tropikvögel und Gabelschwanzmöwen beobachten.

In der Post Office Bay führt ein kurzer Weg zum Postfass, oberhalb der Bucht gibt es eine Lavahöhle zu erkunden (Taschenlampe!).

Im kleinen Fischerort Puerto Velasco Ibarra kann man Souveniers erwerben und Ausflüge zu den Anbaugebieten im Hochland unternehmen.

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