El Niño

El Niño ist ein Wetterphänomen, das alle 2-10 Jahre auftritt und für 12-18 Monate abnormale Bedingungen im Pazifik und in der Atmosphäre darüber verursacht. Da dieses Phänomen meist um die Weihnachtszeit auftritt, wurde es von südamerikanischen Fischern El Niño (Christkind) genannt.

Während eines Niños kehren sich die Luftdruckverhältnisse des gesamten pazifischen Raumes um. Statt der vorherrschenden Südostpassate weht der Wind aus Westen und treibt warme Wassermassen aus dem Westpazifik auf die Südamerikanische Küste zu. Das warme Wasser erreicht nach etwa 6 Monaten die Küste Südamerikas und verhindert dort das Aufsteigen kalten nährstoffreichen Tiefenwassers. Durch das nährstoffarme Wasser bricht die gewohnte Nahrungskette für das sonst üppige Leben in diesem Raum zusammen und es beginnt ein Massensterben unter Fischen und Seevögeln. Sintflutartige Regenfälle schwemmen an den Küsten Südamerikas Häuser und Straßen weg.

Auf den Galapagosinseln, sonst eher ein trocknes Gebiet, sprießt, durch die starken Regenfälle bedingt, die Vegetation. Die Landtiere vermehren sich wegen des Überangebots an Nahrung sehr stark. Sobald sich die Bedingungen wieder normalisieren, verhungern viele Tiere, bis die Population wieder ihren Normalstand erreicht hat.

Die Meeresabhängigen Tiere von Galapagos sind durch die Nährstoffarmut des Wassers ihrer Nahrung beraubt und verhungern in großer Zahl. So wurden während des Niños 1982-83 die Bestände der Galápagos-Pinguine um 78% reduziert, die Mortalitätsrate bei den Meerechsen lag je nach Gebiet bei 45-70%, es starben 45% der Flugunfähigen Kormorane und ganze jüngere Jahrgänge bei den Galápagos-Seelöwen.

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